Lucy´s Geschichte

16.05.10

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Lucy an den Schafen

Ihr glaubt es kaum, es gibt Leute, die verkaufen Ihren Hund im Sperrmüll, hier seht Ihr die Originalanzeige :

Bordercollie-Hündin, 2 J., sehr brav, VHS

Dagi und Garo dachten nun schon die ganze Zeit, daß ein zweiter Hund ein idealer Spielkamerad für mich wäre, wo ich immer so gerne mit anderen Hunden raufe.

So haben sie wochenlang im Internet geschaut, unter anderem bei :

Vielleicht findet Ihr ja einen passenden Schatz für Eure Familie unter :

Collies suchen ein Zuhause          Collies in Not

ColliesinNot          Border Collie Rescue

Tiere in Not          Border Collie in Not

(und natürlich noch viele mehr, die wir hier gerne nennen, wenn Ihr uns links schickt)

Leider haben sie keine passende Partnerin (oder Partner) für mich gefunden, nach ewigem Hin- und Herüberlegen, älterer Hund, Welpe, Hündin, Rüde, las Dagi einen Bericht, daß im Sperrmüll (Inserateblatt, welches auch im Internet einzusehen ist), auch Hunde inseriert werden, was eine Vorstellung. Naja, die Anzeige könnt Ihr ja oben einsehen.

Natürlich rief sie gleich an, natürlich fuhren wir noch am gleichen Abend hin, natürlich haben wir die Lucy mitgebracht.......

Am Telefon meinte die Besitzerin, daß ihr Enkel eine schlimme Hundehaarallergie habe, daher müßten sie den Hund abgeben.

Ein Ort in der südlichen Vorderpfalz, namens Oberhausen, dort, mitten im Ort zwei Häuser mit einem großen Innenhof mit Pferdestallungen und einem großen Tor davor. Garo stieg zu erst aus, um die Hausnummer zu suchen. Er fand eine kleine Tür neben dem Tor und ging hinein. In einem winzig kleinen Zwinger, vielleicht 2*2 Meter saß die süße, kleine Maus und schaute freudig, wedelte mit dem Schwanz und hoffte, daß sich einer findet, der ihr Streicheleinheiten zukommen läßt. In dem Moment, als Garo in ihre leuchtenden Augen schaute, war ihm wohl klar, daß er nun zwei Schnuffelnasen ein Zuhause bieten würde.

 

Mit gemischten Gefühlen, zwischen Schock, Mitleid und Liebe auf den ersten Blick, Herzklopfen, Wut, Verzweiflung und Haß auf Menschen, die in einem so großen Hof einen Hund in so einen kleinen Zwinger sperren, ging Garo zurück zum Auto und holte Dagi. Als sie zusammen wieder in den Hof kamen, war gerade der Besitzer im Hof und nach kurzer Vorstellung öffnete er den Zwinger. Vor lauter Angst und Schreck verkroch sich Lucy erst einmal in ihrer winzigen Hundehütte. Erst nach freundlichem Rufen und gutem Zureden von Dagi und Garo kam sie heraus, kam mit gesenktem Kopf, absolut unterwürfig auf die beiden zu und kuschelte sich an sie. Nun ja, da war auch Dagi klar, daß wir nicht alleine nach Hause fahren würden. Nach einigen Minuten des spontanen Schmusens kam auch die Besitzerin heraus und "begrüßte" die beiden, ohne auch nur einmal nach Lucy zu schauen. Garo kam dann zurück zu mir ans Auto (dort mußte ich solange warten) und holte mich.

Hm, der erste Eindruck war komisch, ein ausgewachsenes Bordermädchen, eingeschüchtert, verängstigt, sie hat sich mir gleich unterworfen, obwohl ich doch nur schnüffeln und sie begrüßen wollte. Aber naja,  meine Stellung als Rudelchefin war zu keiner Zeit gefährdet.....

Wir konnten nicht so richtig was miteinander anfangen, Lucy hibbelte die ganze Zeit um Dagi und Garo herum, drückte sich an, schmiegte sich an, schleimte sich an, ich habe mir derweil mal den Hof angeschaut und einige Schwalben verbellt.

Dagi und Garo waren total schockiert, weil Lucy so abgemagert war, sie wog doch tatsächlich nur 12,5 KG, meine Wenigkeit bringt immerhin 20 KG auf die Waage. Eine Katastrophe, der arme Schatz war total dürr, nur Haut und Knochen, nichts, was man anfassen konnte. Die Beckenknochen standen 2cm hervor, die Wirbelsäule drückte sich auf ihrem Rücken durch´s Fell. An den Hinterläufen und den Schultern - nichts, keine Muskeln, kein Speck, nur Fell und Knochen. Was ein Elend. Am nächsten Tag mußte die Arme Maus gleich mal in die Dusche, so etwas verhungertes habe ich noch nicht gesehen, schrecklich :

Nun schaut mal selbst, hinten die beiden Höcker auf dem Rücken, das sind die Beckenknochen !!

Ach Gott, Dagi und Garo haben Rotz und Wasser geheult.

Dagi hat die ehemaligen Besitzer natürlich gefragt, wieso die Kleine so abgemagert ist, nun stellt Euch vor, die sagten, Sie hätte wohl was schlechtes gefressen, gebrochen und dann nichts mehr gefressen. Danach haben sie ihr (angeblich) Diätfutter gegeben, sie konnten uns aber noch nichts mal die Marke sagen. Dagi wollte dann wissen, was der Tierarzt dazu gemeint hat, darauf hin meinten sie, daß sie gar nicht beim Tierarzt waren - Schock !

Im Weiteren fragte Dagi, ob sie mit der Kleinen in der Welpenschule oder auf dem Hundeplatz waren, beides verneinten sie, nicht recht wissend, wofür das überhaupt sein solle. Sie wären doch mit dem Fahrrad oder den Pferden unterwegs gewesen, da wäre Lucy dabei gewesen. An sich auch nicht zu glauben, da die Arme so gut wie keine Muskeln besitzt. Sieht man auf dem Bild in der Wanne ganz gut. Die Hinterbeine, dort, wo ich dicke, muskulöse "Schinken" habe, sind spindeldürr. Nichts dran !  Ganz Schlimm.

Jede weitere Frage hatte sich damit erübrigt. Dagi und Garo wollten an sich nur noch weg. Die Tiermißachter wollten dann sogar noch 150,- € für das verhungerte Schätzlein.

Und wieder laberten sie etwas von dem Enkelchen mit der Hundehaarallergie. Komischerweise war im ganzen Hof nichts zu finden, was an ein Kind erinnert hätte.....wahrscheinlich wollten sie die Kleine einfach nur loswerden, bevor sie ihnen stirbt.

Und die Sache endet, wie sie begann, wir haben NICHTS mitbekommen, stellt Euch das vor, NICHTS, kein Futter (wenn doch ein Hund krank ist und ein Futter gewohnt ist, dann muß man ihm das doch weitergeben und langsam umgewöhnen), keine Leine, kein Körbchen, nicht mal eine Decke. Kein Spielzeug (sie hatte ja nichts zum spielen). Nur ein Impfbuch, in dem nichts ausgefüllt war, noch nicht mal die Grundimmunisierung, das haben sie geholt und noch herumgetönt, wie die Kleine geimpft und entwurmt sei.

Natürlich fuhren Dagi und Garo am nächsten Tag gleich zu Ihrer Tierärztin. Die obligatorische Stuhlprobe hatte Garo gleich in ein Glas gefüllt, da stehen Tierärzte ja drauf.....das feine Stöffchen kam natürlich gleich unter das Mikroskop. Das Ergebnis liegt nun ich der Küche, riesige Tabletten mit unaussprechlichem Namen "Metronidazol". Na, Gott lob, muß ich die nicht schlucken, da braucht man echt große Wurststücke.

Weil Lucy den ganzen Abend, die Nacht und morgens unglaublich viel getrunken hat, wurde sie sicherheitshalber auch gleich mal unter das Röntgengerät geschoben. Es besteht immer die Gefahr auf eine Gebärmutterentzündung, wenn Hündinnen so viel trinken.

Nachdem unsere Tierärztin wissen wollte, wann Lucy das letzte Mal läufig war, rief Dagi nochmal die ehemaligen Ars....äh, Besitzer an und fragte danach. Wen wundert es noch - die wußten es nicht und fragte doch glatt "ja, wann ist denn das immer so !?", nachdem Dagi dann entsetzt meinte, das wäre doch bei jedem Hund anders, laberte die etwas von "vor sechs bis acht Wochen". Dagi war empört und meinte, daß muß man doch wissen, es kamen aber keine brauchbaren Angaben. Wahrscheinlich hat die nur irgendwas behauptet, damit das Gespräch beendet wird.

WIR SIND ENTSETZT !

Zum Glück ergab der Bluttest, daß Lucy (außer dem Durchfall und den Würmern) kerngesund ist, die inneren Organe sind alle in bester Ordnung.

Wieder zuhause, haben sie die verschreckte Maus gleich noch in die Badewanne gesteckt, auch das hat sie sich ganz lieb gefallen lassen. Die hat aber auch gestunken, die erste Nacht war nicht gerade angenehm....zumindest für meine Nase, Dagi und Garo können ja nicht wirklich riechen.

Für mich war das alles sehr aufregend, so ein Störenfried in meinem Revier, dann wurde sich auch noch aufopfernd um die gekümmert, damit bin ich doch das Wichtigste !

Naja, die erste Nacht war dann entsprechend unserer Aufregung nicht sehr angenehm. Die Kleine hat vor lauter Aufregung erst einmal ordentlich ins Schlafzimmer gepullert, das hätte ich mir mal erlauben sollen !  Nichts war, sie haben herumgejammert, die arme Kleine, der gute Schatz, ach und weh und und und, echt nervig.

Auch ich habe kaum geschlafen, ich mußte ja auf alles aufpassen.

Am nächsten Tag fingen sie dann mit der Raubtierfütterung an, alle Stunde sollte Lucy Reis mit Huhn und Huhn mit Reis bekommen. Für mich haben die noch nichts gekocht !  Naja, es war ganz praktisch, ich habe natürlich von der Hühnerbrust auch abbekommen, lecker. Lucy futtert sei nunmehr einer Woche, als ginge es um ihr Leben, möchte ja nicht wissen, was die überhaupt bekommen hat !?

Am Samstag habe ich dann im Wohnzimmer meinen Quietscheknochen angeschleppt, Garo wollte dann mit Lucy damit spielen und hat herumgequietscht und sie damit gelockt. Ach, du Schreck, Lucy ist dann hin und hat das Ding geschnappt, nein sie hat sich daraufgestürzt, wie ein Wolf, der eine Maus schnappt, so ein Sprung mit ausgefahrenen Krallen und beiden Pfoten !

Danach hat sie das Teil richtig verkrampft mit den Pfoten (den Krallen) festgehalten und hat mit total gefletschten Zähnen ganz hinten, mit den Backenzähnen, "abgebissen". Dramatischerweise hat das Teil ja nicht aufgehört mit der Quietscherei. Lucy wurde immer hecktischer und Garo hat es ihr dann abgenommen, damit sie nicht einen Herzinfakt bekommt.

Nun, ihr habt erraten, was die gefressen hat, dort auf dem Hof, in den Ställen und den Kellern gefressen hat !?  Genau, Mäuse und mit Sicherheit auch Ratten, denn Mäuse muß ein Hund nicht so festhalten, um sie totzubeißen, die passen einfach so ins Maul !

Das weiß ich, ich habe nämlich vorgestern in Garten eine Maus erwischt, die war gar nicht schlecht, nur ist da ja nichts dran. Dagi und Garo haben natürlich furchtbar geschimpft, die arme Maus, die vielen Krankheiten, die die so mit sich herumschleppen, usw. usw.

Wir vermuten ja stark, daß Lucy so hungern mußte, damit sie die Mäuse und Ratten vom Hof hält !! Was eine Idee, die müßte man ins Gefängnis sperren, ganz lange !

Aber wißt Ihr was !?   Nun geht es ihr gut !

 

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Diese Website wurde zuletzt aktualisiert 30.05.07